In einem Schreiben an den Vorstand der Stadt Emden wendet sich die Wählergemeinschaft GfE dem massiven Umweltproblem am Uphuser Meer zu.
*Die Stadtverwaltung wird damit beauftragt, Lösungsmöglichkeiten für die hohe Phosphatbelastung und die damit verbundene Blaualgenbelastung (Cyanobakterien) für das Naherholungsgebiet Uphuser Meer und den nachgelagerten Gewässern zu verringern bzw. gänzlich auszuschließen, aufzuzeigen.
*Ferner soll die Verwaltung beauftragt werden Verhandlungen mit dem zuständigen Entwässerungsverband aufzunehmen um Alternativstandorte für die vorhandene Entwässerungspumpstation an der Straße „Zum Uphuser Meer“ und Alternativ-Einleitung in den Ems-Jade-Kanal zu eruieren.
*Außerdem sollen die Kosten für diese Maßnahme und die Beteiligung für die Stadt Emden daran ermittelt werden. Auch mögliche Förderungsmaßnahmen, z.B. aus der EU oder von Land oder Bund für Gewässerschutz sollen untersucht und ggf. beantragt werden.
Begründung:
Das Uphuser Meer ist für rund 180 Familien als Meerbudenbesitzer und viele Tagestouristen ein beliebtes Naherholungsgebiet. Auch für die Tierwelt ist das Uphuser Meer und die Umgebung ein Rückzugsort. Seit Jahren ist am Uphuser Meer ein Badeverbot an dem öffentlichen Strand verhängt worden, vermutlich zum Schutz der Emder Bevölkerung vor den Cyanobakterien.
Es existiert ein Gutachten, welches auch der Verwaltung vorliegt, indem die extrem hohen Werte von Phosphat auffällig sind. Diese hohen Phosphatwerte haben laut Gutachten zwei Ursachen. Zum einen, die ehemaligen Nutzung der Felder als Spülflächen und den damit hohen Phosphatgehalt, zum anderen, die Überdüngung durch den Auftrag von Gülle.
Laut Zeugen, die dies dokumentiert haben, findet hier sogar regelmäßig ein „Gülletourismus“ statt, teilweise Tanklastzüge mit 40.000 Litern aus Holland und das Aufbringen der Gülle mit sogenannten Schleppschläuchen.
Aufgrund der weiteren Einleitung des phosphatbelasteten Wassers aus den Entwässerungsgräben des Riepster Hammrichs durch die aktive Pumpstation „Zum Uphuser Meer“ findet de facto eine permanente Umweltverschmutzung statt. Diese Umweltverschmutzung muss gestoppt werden um das Uphuser Meer und die nachgelagerten Gewässer zu schützen.
Eine Alternative wäre an einer anderen Stelle eine neue Pumpstation zu bauen, die das phosphatbelastete Wasser in den Ems-Jade-Kanal pumpt. Der Ems-Jade-Kanal ist nicht nur Schifffahrtstraße sondern dient auch der Oberflächen-Entwässerung der Auricher Geestregion. Die Einleitung des phosphatbelasteten Wassers würde somit stark verdünnt in Richtung des Emder Hafens fließen und somit auch wieder die Ems eingeleitet werden, allerdings unter Umgehung des Uphuser Meeres.
Durch diese „Umleitung“ würde das Uphuser Meer und die nachgelagerten Gewässer nicht mehr durch hohen Phosphateintrag belastet werden. Die Wasserqualität würde spürbar und messbar verbessert werden.
Beschlussvorlage:
Die Wählergemeinschaft GfE schlägt vor, dass die Verwaltung Verhandlungen mit dem Entwässerungsverband aufnimmt, die bestehende Pumpstation „Zum Uphuser Meer“ aus Gründen des Umweltschutzes abzustellen, um die weitere Gewässerverschmutzung des Uphuser Meeres zu verhindern. Ferner sollen die Kosten für eine neue Pumpstation im Bereich des Ems-Jade-Kanal durch den Entwässerungsverband ermittelt werden und eine mögliche Kostenübernahme durch den Verband verhandelt werden.
Für den Fall das der Verband keinerlei oder nur geringe Kosten für den Neubau der Pumpstation übernimmt, sollte die Verwaltung prüfen ob es Fördermittel des Landes, Bund oder EU für diese Maßnahme gibt und diese ggf. frühzeitig beantragen. Die vorgenannte Beschlussvorlage sollte bis zum 31.05.2017 von der Verwaltung umgesetzt werden.
Nach Vorliegen der Ergebnisse und der Kosten sollen alle Fraktionen darüber informiert werden um ggf. weiter Beschlüsse zur Umsetzung der Maßnahme zu fassen.