Emder Schulen Teil II                                                                                        

Während der Sitzung des Finanzausschusses am 29. September kritisierte der Stadtkämmerer Horst Jahnke die Wählergemeinschaft Gemeinsam für Emden heftig. Die GfE hatte Fotos von großen Mängeln an den Emder Schulen bei Facebook veröffentlicht, darüber habe sich Horst Jahnke sehr geärgert.

Immerhin wären seit 2005 ( über einen Zeitraum von 17 Jahren) rund 75 Mio. Euro in die Schulen investiert worden. Bei den 19 Emder Schulen wären das umgerechnet pro Jahr pro Schule 75 Mio. Euro geteilt durch 19 = 3.947 Mio. € pro Schule in 17 Jahren, das würde dann bei diesem Rechenbeispiel bedeuten, dass 232.198,14 Euro pro Jahr in jede Schule investiert wurde, sofern denn jede etwas abbekommen hätte, denn die Cirksenaschule sowie das Max-Windmüller-Gymnasium sind während dieser Zeit im großen Stil umgebaut worden. Die tatsächlichen Investitionssummen sollten in den einzelnen Jahresbudgets der vergangenen 17 Jahre einsehbar sein. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass die Summe von 75 Mio. Euro nicht allein von der Stadt getragen wurde, sondern auch durch Fördergelder vom Land sowie ggfs. vom Bund eingeflossen sind.

Nun, Herr Jahnke, damit bekommt ihre Aussage eine ganz andere Dimension. Grund zur Verärgerung haben vielmehr die Lehrkörper an den Schulen, als auch die GfE, denn wieder einmal wird hier an den Tatsachen vorbei „schön geredet“! Es ist an der Zeit, dass man seitens der Verwaltung auch mal Fehler zugibt! Wer Kritik austeilt, muss selber auch Kritik ertragen können! An dieser Stelle möchten wir nun eine Reihe weiterer uns vorliegenden Fotos von großen Mängeln an den Schulen veröffentlichen. Teilweise wurden sogar ganze Gebäudeteile stillgelegt, weil sie eben wegen dieser besagten Mängel nicht genutzt werden können. Vor dem Hintergrund, was das für Folgen für Lehrkörper und Schülerinnen und Schüler hat, die dadurch im Unterricht teilweise beeinträchtigt werden, möchten wir weitere Bilder hier zeigen. Zunächst aber noch einige Zitate von unserem Oberbürgermeister, der vor seiner Wahl in sein Amt folgende Anmerkungen am 26. Juni 2019 hier https://veremderung.de/blog-post/zustand-der-emder-schulen/ veröffentlichte. Es geht in der „Veremderung“ um den Zustand der Emder Schulen, vordergründig um das Max-Windmüller-Gymnasium. Zitat: „Zur aktuellen Presseberichterstattung aufgrund der baulichen Mängel am MaxWindmüller-Gymnasium.“ „Die Art und Weise wie die Verantwortlichen der städtischen Verwaltung diesen absoluten Notstand herunterreden und dessen Behebung auf die lange Bank zu schieben scheinen, schlägt dem Fass vollends den Boden aus. Das und die Tatsache, dass die Behebung der Mängel im Rahmen der Gewährleistung scheinbar nicht konsequent verfolgt werden, ist absolut inakzeptabel. Die Emder Bildungslandschaft ist insbesondere im Bereich der weiterführenden Schulen Stückwerk.“ „Dies zeigt sich in einem fehlenden Gesamtkonzept, welches – würde es denn vorliegen – von der Emder Bevölkerung sicherlich auch akzeptiert und mitgetragen würde. Das Rad der Zeit und die durchgeführte Schulstrukturreform können wir nicht zurückdrehen. Auch die langen Wunschlisten der Lehrerinnen und Lehrern nach baulichen Veränderungen werden angesichts der momentanen Haushaltslage nicht alle auf einmal umgesetzt werden können.“ „Mein Anspruch, so ich als Oberbürgermeister gewählt werde, ist es daher, den Müttern und Vätern verlässliche Perspektiven aufzuzeigen und den Schulfrieden in Emden zu gewährleisten. Die Gräben der Schulstrukturreform sind weiter zu schließen. Emder Eltern sollten heute eine verlässliche Perspektive bekommen und wissen, an welchen Schulstandorten ihre Kinder morgen lernen können.“ „Klar ist natürlich auch, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer für gute pädagogische Arbeit auch gute (bau-)technische Voraussetzungen und ausreichende Unterstützung brauchen.

Die Stadt ist als Schulträger in der Verantwortung, mit den Experten aus Verwaltung und Schulen Lösungen für die aktuellen Mängel zu finden“. Anders als in der Vergangenheit gelegentlich praktiziert, sollte dabei der Grundsatz gelten: „Nicht dort, wo am lautesten gerufen wird, müssen wir tätig werden, sondern dort, wo Veränderungen am dringendsten nötig sind.“ Daher gilt es, möglichst schnell eine Prioritätenliste zu erstellen, diese nachhaltig auszurichten und dann konsequent abzuarbeiten.“ Soweit die Zitate aus dem Wahlprogramm unseres Oberbürgermeisters. Aufgrund der Veröffentlichung diverser Mängel an der Schule Wybelsum, die von der Wählergemeinschaft GfE öffentlich gemacht wurden, bekam die GfE weitere Mängellisten von anderen Schulen, die zum größten Teil bis heute noch nicht behoben sind, vorgelegt. An der Grundschule Wolthusen, sowie an der IGS Emden sind sowohl für das Lehrpersonal, als auch für die Schülerinnen und Schüler, unzumutbare Zustände innerhalb der Klassenräume durch Schimmel, Salpeter und defekter Fensteranlagen vorhanden. In Wolthusen ist der komplette Altbau geschlossen und seit Oktober 2021 wegen eines fehlenden zweiten Fluchtweges nicht nutzbar. Auch starke Schimmelbildung und zugige Fenster machen den Unterricht zu einer Qual. Im Altbau fehlen dadurch sechs Räume (fünf Betreuungsräume und die Schülerbücherei). Diese Einschränkung führt zu einer Dauerbelastung des Pädagogischen Personals und der Schüler und Schülerinnen. In der IGS-Emden wurden von den Handwerkern teilweise Fenster mit Dachlatten verschraubt, weil diese sich nicht mehr reparieren lassen. Unzumutbare Zustände herrschen auch an anderen Stellen, wie z. B. Schimmeldurchtränkte Decken und Deckenplatten, heraushängende Kabel usw.

Die GfE fordert dringend Abhilfe dieser Zustände. Es kann nicht sein, dass man den Vertretern der Schulen Versprechungen macht und diese nicht einhält. Außerdem darf mit den Renovierungen nicht so lange gewartet werden, bis es Zuschüsse vom Land gibt – das könnte sich unter Umständen dann noch über Jahre hinziehen und die Situation noch mehr verschlechtern. Leider sind in Emden aber nicht nur die Schulen betroffen. Wie uns Hinweise aus den Kitas erreichen, soll es dort ebenfalls schwere Mängel an den Räumen und Gebäuden geben. Die GfE wird sich auch darum kümmern.

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